Ror Wolf (Pseudonym: Raoul Tranchirer), geboren am 29. 6. 1932 in Saalfeld/Thüringen. Besuch der Heimschule Wickersdorf, ab 1947 der Oberschule in Saalfeld, Abitur 1951. Zwei Jahre Betonbauer. 1953 Übersiedlung in die Bundesrepublik. Fabrikhilfsarbeiter. 1954–1961 Studium der Literatur, Soziologie und Philosophie in Frankfurt/M. und Hamburg. Erste Veröffentlichungen ab 1957 in der Studentenzeitung „Diskus“. 1959–1961 Feuilletonredakteur des „Diskus“. 1961–1963 Literatur-Redakteur beim Hessischen Rundfunk. Seit 1963 freier Schriftsteller. 1976 Writer in Residence an der University of Warwick/England. Wintersemester 1977/78 Gastdozent für Literatur an der Gesamthochschule Siegen. 1998 Amsterdam-Stipendium. Im November 2001 schwere Krebserkrankung. 2007 übergab Ror Wolf seinen Vorlass dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Nach 34 Umzügen lebte Ror Wolf seit 1990 in Mainz. Er starb dort nach langer Krankheit am 17. 2. 2020.
* 29. Juni 1932
† 17. Februar 2020
von Hans Christian Kosler, Harald Kern und Michael Töteberg
Essay
Für viele der Buchveröffentlichungen Ror Wolfs wurde keine Einzelwerbung betrieben; sie erschienen relativ unauffällig innerhalb einer Taschenbuchreihe. Das mag ein Grund dafür sein, dass diesem Autor eine Publizität, die seiner Bedeutung innerhalb der deutschen Gegenwartsliteratur gerecht werden würde, lange versagt geblieben ist. Größer als seine Auflagenziffern vermuten ...